Zurück2023/04/14

Pflanzenschutz im Weinbau: Tragbarer Vernebler vs. Akku-Sprühgebläse

Erfahrungen bei Weinbau Wehrli (CH) mit dem Sprühgebläse AS 1200 von Birchmeier

Ein Atomiseur gehörte bei Weinbau Wehrli in Küttigen/ CH zur Grundausrüstung der Rebenpflege. Am Morgen musste Franz Steiger, verantwortlicher Rebenpfleger der Firma, genau überlegen, was er für den Pflanzenschutzeinsatz brauchte: Wann erreiche ich die Wohnviertel, damit ich mit dem Lärm keine Anwohner belästige? Wie stark sind die Windbewegungen? Wie viel Liter Benzin benötige ich, wo kann ich nachtanken? Seit 2018 besitzt die Firma das Akku-Sprühgebläse AS 1200 von Birchmeier und ist damit mehr als zufrieden, denn nicht nur die Arbeit geht damit leichter von der Hand, auch Kosten können deutlich gespart werden.
Durch eine zieleffiziente Applikation der Laubwand kann die Fa. Wehrli deutlich Mittel einsparen

Seit 2018 behandelt Franz Steiger gut einen der insgesamt elf Hektar Rebfläche mit dem Akku-Sprühgebläse AS 1200 von Birchmeier. Der Pflanzenschutz beschränkt sich auf den Einsatz eines Schwefelpräparats gegen Echten und Falschen Mehltau sowie eines Fungizids gegen Botrytis. Bei Befall wird auch ein Akarizid gegen die Rüsselmilbe eingesetzt - aber nur ganz gezielt in ausgewählten Reihen, denn Schädlingsbekämpfungsmittel werden in diesem Betrieb auf das Nötigste beschränkt. Seine Bedenken, dass ein Akku-Sprühgebläse nicht so leistungsfähig wäre wie ein tragbarer Vernebler, konnte Steiger schnell beiseiteschieben.

Anstelle des Atomiseurs läuft er jetzt durch die Parzellen im Steilhang mit dem Birchmeier Akku-Sprühgerät REC 15 auf dem Rücken und der drei Kilogramm leichten AS 1200 in der Hand. Die dünnen Verbindungsschläuche geben ihm zwischen den engen Rebstöcken mehr Bewegungsspielraum als das starre Rohr des Atomiseurs. Steiger konnte feststellen, dass die Durchdringung und gleichmäßige Benetzung der Laubwand - auch blattunterseits - genauso gut funktioniert wie mit dem tragbaren Vernebler, er aber viel weniger Mittel dafür verwenden muss. In seinem Fall verbraucht er mit dem Akku-Sprühgebläse 110-115 Liter gegenüber den vorher benötigten 130 - 150 Litern – eine enorme Kosteneinsparung für den Betrieb.

Während ein Atomiseur durch den extrem starken Luftstrom den Sprühnebel undefiniert verteilt, können beim Birchmeier Sprühgebläse der Druck des Sprühmittels, die Düse zur Bestimmung der Tropfengröße und die Luftstromgeschwindigkeit optimal aufeinander abgestimmt werden. Für eine effiziente Applikation nutzt Franz Steiger im Gebläse die gelbe Düse für einen mittleren Austrag bis maximal 1,44l/min. Das Rückensprühgerät stellt er bei 4 bar ein und am Gebläse die Luftstufe 3. Sollte sich die Laubwand weiter weg befinden, z.B. über einen Weg, arbeitet er mit Windstufe 4, in ganz seltenen Fällen auch mit Stufe 5.

Steiger zieht das Sprühgebläse inzwischen dem tragbaren Vernebler vor, denn während er sonst immer in einer Nebelwolke stand, „wo man drei Tage noch nach dem Spritzmittel stank“ erzeugt das Sprühgebläse kaum noch Abdrift. Die Tropfen, die AS 1200 entwickelt, sind schwerfälliger und gelangen durch den geraden Luftstrom direkt aufs Blatt, wo sie als Film haften bleiben und wirken können.

Neben der minimalen Abdrift profitiert Steiger auch von der geringen Lautstärke und vom abgasfreien Betrieb des Gerätes. Das erlaubt dem Rebenpfleger, auch am Morgen oder in der Mittagszeit in der Nähe von Wohngebieten zu spritzen.

Franz Steiger schätzt beim Sprühgebläse, dass es schnell einsatzbereit ist und er flexibler arbeiten kann. Wenn er nun in den zu behandelnden Weinberg fährt, hat er drei bis vier Wechsel-Akkus (altes Modell ohne CAS-Akkupack) dabei, um ohne Unterbrechung weiterzuarbeiten und muss nicht wie früher erst einen geeigneten Platz zum Nachtanken des Gerätes finden. Denn dabei versehentlich Benzin inmitten der Weinreben zu verschütten, ist keine Option.

Einen Verbesserungsvorschlag hat Steiger trotz des vielen Lobes doch noch gemacht: Ein Hüftgurt soll den Tragekomfort verbessern. Und da Birchmeier immer ein offenes Ohr für Kundenbedürfnisse hat, hat der Hersteller einen solchen zusätzlichen Komfortgut bereits entwickelt und ihn als Zubehör ins Sortiment aufgenommen.

Die individuellen Erfahrungen weiterer Anwender aus dem Weinbau und anderen Sparten der Grünen Branche sind im Blätterkatalog auf der Birchmeier-Webseite nachzulesen.

 

Hintergrundinfo Weinbau Wehrli, Küttigen/ CH
Das Weingut Wehrli, Preisträger des Gaut & Millau Siegels, bewirtschaftet circa elf Hektar Rebenfläche. Das Areal ist im ganzen Aargau auf drei verschiedenen Terroirs verteilt: Der Muschelkalk vom Küttiger Hasenberg lässt die mineralischen Weine mit den Sorten Pinot noir, Riesling-Sylvaner, Sauvignon blanc und Malbec gedeihen. Durch den Gehalt an Eisenelementen um Erlinsbach wachsen hier die Traubensorten Pinot noir, Riesling-Sylvaner und Merlot für die fruchtigen Weine. Der neutrale bis leicht basische und enorm aktive Boden des Seenger Brestenbergs ist reich an Nährstoffen, was vollmundige Weine aus Pinot noir, Pinot gris und Merlot ergibt.

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