Wenn in öffentlichen und gewerblichen Grünanlagen sich der Dickmaulrüssler an Rhododendron, Kirschlorbeer und Eiben zu schaffen macht, sind die Pflanzenschutz-Experten gefragt, um den Schädling genau zu bestimmen und eine Bekämpfung - möglichst mit biologischen Mitteln - durchzuführen.
Zwar ist der Buchtenfraß des erwachsenen Käfers das erste sichere Zeichen für einen Befall, aber für die Pflanzen eher ungefährlich. Die Larven hingegen richten den eigentlichen Schaden an, indem sie monatelang die Wurzeln anfressen. Davon welken die Pflanzen dann im Sommer und verkümmern. Außerdem gelangen durch die angenagten Wurzeln Bakterien und Pilze in die Pflanze.
Zur Bekämpfung der Larven werden überwiegend die Nematoden Heterorhabditis bacteriophora empfohlen.
Hersteller liefern die ruhenden Tiere in einer gebrauchsfertigen Tonmischung. Die Lagerzeit sollte nach der Lieferung möglichst nur kurz andauern und bei 4 - 8°C erfolgen.
Die bodenaktiven Fadenwürmer mit einem Durchmesser von nur 0,06 Millimeter spüren die Dickmaulrüssler-Larven auf und dringen über Körperöffnungen in deren Blutbahn ein. Hier geben sie spezielle Bakterien ab, wodurch die Larve innerhalb von zwei bis drei Tagen abstirbt.
Die Laven schlüpfen je nach Witterung von Ende April bis Mitte Mai und dann wieder im September. Während dieser relativ kurzen Zeitspanne müssend die Nematoden ausgebracht werden. Für ihre Fortbewegung brauchen die Fadenwürmer neben einer Bodentemperatur von mindestens 12°C auch ausreichend Feuchtigkeit. Deshalb den Boden unbedingt schon vor der Behandlung wässern. Auch nach dem Ausbringen müssen die Nematoden ausgiebig eingeregnet werden und der Boden sollte in den nächsten zwei bis drei Wochen nicht austrocknen.
Tipp: Da die Tierchen Licht empfindlich sind, empfiehlt sich eine Ausbringung in den frühen Abendstunden.
Für einen Quadratmeter rechnet man mit ca. 500.000 Nematoden. Im Handel sind gebrauchsfertige Packungen für 20 qm, 50 qm oder 100qm erhältlich.
Ein praktisches Gerät zum Ausbringen der Nematoden ist der AquaNemix von Birchmeier.
Die Bedienung ist ganz einfach: Die Nützlinge in den Behälter einfüllen, Wasser entsprechend Hersteller-Hinweis dazugeben und gut umrühren, damit die Nematoden nicht verklumpen. Nun einen Schlauch mit universeller Steckverbindung anschließen und den Wasserhahn aufdrehen. Die Nematoden werden dem durchlaufenden Wasser beigemischt und in einer abgestimmten Dosierung ausgebracht. Beim anschließende Beregnen mit Klarwasser einfach die Einstellung „0“ wählen.